Anspannung und Entspannung sind eng miteinander verbunden , denn sie sind beides Pole derselben Sache. Wie das Naturprinzip der Polarität besagt, besteht alles aus zwei Gegensätzen. Anspannung und Entspannung schliessen sich nicht gegenseitig aus. Um es versändlicher zu machen, kannst Du Dir ein Linie vorstellen, wo an einem Endpunkt Entspannung und am anderen Ende Anspannung liegt. Die Linie selbst steht für den Spannungszustand.
Es ist ein Entspannung-Anspannung-Kontinuum, denn jeder von uns hat sowohl Anspannung als auch Entspannung in sich. Du bist nicht ausschliesslich entspannt oder angespannt, sondern bewegst Dich auf diesem Kontinuum zwischen zwei Polen «Entspannung» und «Anspannung» hin und her.
Das lässt sich an der Herztätigkeit erklären. Dein Herz schlägt zwischen 60 und 80-mal pro Minute. Dein Herzmuskel erschlafft sich bei jeder Herztätigkeit, damit sich die Herzkammern mit Blut füllen können, um danach mit der Anspannung das gesamte Blut wieder in den Körperkreislauf zu pumpen, sodass alle Zellen mit Blut versorgt werden. Physiologisch bewegen wir uns also im sekundentakt zwischen Anspannungs- und Entspannungsphase wie ein Ping Pong Ball immer wieder hin und her.
Was geschieht jedoch, wenn der Ball an einem Pol kleben bleibt und der Ausgleich nicht mehr stattfindet?
Am Pol der Anspannung bleiben wir kleben, sobald die Herausforderungen in der Aussenwelt grösser werden, als die uns zu diesem Zeitpunkt zur Verfügung stehenden Ressourcen. Aus jeder Lebenserfahrung lernen wir etwas und speichern es in unserem Erfahrungsrucksack ab, der bei den nächsten Herausforderungen als sogenannter Ressourcenrucksack verfügbar ist.
Das Gleichgewicht auf dem Entspannung-Anspannung-Kontinuum wird von unseren Ressourcen sowie von den Herausforderungen beeinflusst. Je mehr Ressourcen wir für die Bewältigung von Herausforderungen einsetzen können, desto leichter überspringen wir die Hürde die sich in unseren Weg stellt. Wirkt die Hürde zu gross, führt es in uns zu Stress und zu einem Anspannungszustand. Je grösser die Herausforderung ist, desto mehr Ressourcen müssen wir entwickeln, um die Situation zu meistern. Haben wir genug Ressourcen im Erfahrungsrucksack, sehen wir der Herausforderung entspannt entgegen, weil wir uns selbst sowie unseren Fähigkeiten vertrauen. Haben wir im Ressourcenrucksack noch keine passende Bewältigungsstrategie abgespeichert, wirkt die Herausforderung auf den ersten Blick erschlagend, wodurch wir uns anspannen.
Wie findest Du nun die Balance?
Wenn Du Dich Angespannt fühlst, dann wirkt die Hürde momentan zu gross und Du dürftest Deine Ressourcen aufbauen. Frage Dich:
Wer kann Dich bei dieser Herausforderung unterstützen?
Welches Know-how brauchst Du, um die Herausforderung zu bewältigen?
Welche Gedanken, Gefühle oder Verhaltensweisen würden Dich stärken?
Was würde Dir gut tun, damit Du Dich entspannst?
Was brauchst Du, damit Du das innere Gefühl stärker wird, dass Du diese Situation bewältigen kannst?
Wenn Du Dich vollumfänglich entspannt fühlst und den Drang verspürst mehr in Anspannung zu kommen, dann kannst Du Dir Herausforderungen suchen. Frage Dich:
Was könntest Du noch lernen?
Welche Gedanken, Gefühle und Verhaltensweisen könntest Du in Deinen Alltag integrieren, die Dich bei der Erreichung Deiner Lebensziele unterstützen?
Wie kannst Du Deine Gemütlichkeitszone verlassen?
Alles ist zweifach, alles ist polar. Gegensätze sind ihrer Natur nach identisch, nur in ihrer Ausprägung verschieden. Ohne Anspannung wüssten wir nicht was Entspannung ist. Wir brauchen beides in unserem Leben. Es ist ein Spiel der Balance und auch immer die Frage, ob es Dir wohl dabei ist. Sobald es sich für Dich nicht stimmig anfühlt, dann unternimm etwas, damit Du Dich von einem Pol auf den anderen zu bewegst.
Wenn Du eine Veränderung möchtest, fokussiere Dich auf den anderen Pol und energetisiere Dein Leben!
Deine Kim
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