Kennst du das Gefühl, morgens aufzuwachen und schon müde zu sein? Dein Tag ist geprägt von To-dos, Stress und einem inneren Konflikt zwischen dem Wunsch nach Ruhe und den Anforderungen des Lebens. Wenn das Gefühl von Erschöpfung zu deinem Dauerzustand wird, ist es Zeit, etwas zu ändern.
In diesem Artikel erfährst du:
Nach dem Lesen dieses Artikels wirst du:
Verstehen, warum so viele Menschen heutzutage energielos sind.
Die Auswirkungen von Gedanken-, Gefühls- und Verhaltensgewohnheiten auf deine Energie erkennen.
5 sofort umsetzbare Methoden kennenlernen, die deine Lebensenergie nachhaltig steigern.
Inhalt
Warum so viele Menschen energielos sind
5 Methoden, die dir sofort Energie geben
Bewegung und Embodiment
Herzkohärenztraining
EFT (Emotional Freedom Technique)
Atemübungen
Tai Chi
Zusatzmethode: Ampelsystemmethode
Fazit und Einladung zur Veränderung
Stell dir vor, du bist eine Laterne. Tagsüber wirst du kaum beachtet, nachts aber spendest du Licht, das den Weg für andere erhellt. Dein Licht brennt kontinuierlich, unermüdlich – doch irgendwann merkst du, dass deine Flamme kleiner wird. Du strahlst nicht mehr so hell wie früher.
Eines Tages hält jemand unter deinem Licht an und fragt sich: Warum scheint diese Laterne so schwach?
Du hörst zu und beginnst zu begreifen, dass deine Flamme zwar brennt, aber der Brennstoff knapp wird. Während du andere erleuchtest, hast du vergessen, dich selbst mit neuer Energie zu versorgen.
Jetzt stehst du vor einer Frage: Was wäre, wenn du deine Flamme wieder zum Leuchten bringst, indem du dich selbst zuerst nährst?
Und was ist mit dir? Bist du bereit, dich wieder aufzuladen und dein volles Strahlen zurückzuerlangen?
Du kannst nicht dauerhaft geben, was du nicht selbst hast – die Flamme in dir muss immer wieder neu entfacht werden.
Warum so viele Menschen energielos sind
Anfangs merken wir es nicht so stark, doch mit der Zeit spüren wir, wie unser Akku immer leerer wird. Stressige Gedanken, emotionale Belastungen und ungesunde Gewohnheiten werden zu ständigen Begleitern – wir funktionieren, aber leben nicht wirklich. Einer der Hauptfaktoren, der diese Energieabsaugung antreibt, sind tief verwurzelte Gedanken-, Gefühls- und Verhaltensgewohnheiten, die uns in einem Kreislauf aus Erschöpfung und Frustration halten.
Ein besonders deutliches Beispiel für diesen Energieverlust zeigt sich oft bei Menschen mit perfektionistischen Tendenzen. Perfektionismus ist eine innere Haltung, die darauf basiert, immer das Beste leisten zu müssen, keine Fehler machen zu dürfen und ständig auf dem höchsten Niveau zu funktionieren. Dies führt zu einem ständigen inneren Druck, der die Lebensenergie über Gebühr beansprucht und nach und nach raubt.
Ein sehr anschauliches Beispiel aus meiner Praxis ist die Geschichte von Ana, einer Klientin, die sich oft ausgelaugt und energiearm fühlte. Ana war in ihrem Job als Führungskraft erfolgreich, doch ihr Perfektionismus hatte sie in einen Zustand der permanenten Erschöpfung getrieben. Sie stellte ständig hohe Ansprüche an sich selbst und war nie zufrieden mit ihren Leistungen. In ihren Augen war alles, was sie tat, entweder „nicht gut genug“ oder „nicht perfekt“. Sie verbrachte endlose Stunden, um an Projekten zu feilen, sie immer wieder zu verbessern, was sie gleichzeitig immer mehr von ihrer Energie beraubte.
Dieser innerliche Druck, dem sie sich selbst aussetzte, begann nicht nur ihren Körper, sondern auch ihren Geist zu entleeren. Ana dachte ständig: „Ich muss alles perfekt machen, sonst verliere ich die Anerkennung.“ Diese Gedanken führten zu einer emotionalen Schwere, weil sie niemals das Gefühl hatte, genug zu sein. Ihre Gedanken und Gefühle waren im ständigen Konflikt, und anstatt ihr Leben mit Freude zu erleben, kämpfte sie ständig gegen sich selbst und ihre eigenen Ansprüche.
Der Kreislauf aus perfektionistischen Gedanken und dem Drang, immer mehr zu leisten, führte bei Ana zu emotionaler Erschöpfung und körperlicher Müdigkeit. Sie konnte nicht abschalten, weil der Druck, immer alles „richtig“ zu machen, sie dazu zwang, ständig an ihrer Leistung zu arbeiten. Der Gedanke, dass sie es besser machen könnte, war ein unsichtbarer Feind, der ihre Energie kontinuierlich aussaugte. Dieser Zustand verschlang ihre Lebensenergie, weil sie nie den Moment genoss, sondern nur noch auf das nächste „Projekt“ starrte.
In der Arbeit mit Ana konnten wir diesen Kreislauf durchbrechen, indem wir begannen, ihre tief verwurzelten Überzeugungen zu hinterfragen. Wir nutzten Methoden wie das Arbeiten mit dem Unterbewusstsein, um ihre Gedankengewohnheiten zu verändern. Schritt für Schritt konnte sie lernen, dass „gut genug“ oft viel besser für ihre Energie und ihre Lebensqualität war als der ständige Drang nach Perfektion. Indem Ana ihre Ansprüche an sich selbst realistisch und achtsamer gestaltete, konnte sie ihre Energie wieder zurückgewinnen.
Ana erkannte, dass Perfektionismus nicht nur ihre Energie raubte, sondern auch ihre Freude am Leben. Durch diese Erkenntnis konnte sie anfangen, ihre eigenen Bedürfnisse in den Vordergrund zu stellen und sich selbst die Erlaubnis zu geben, menschlich zu sein – und nicht immer „perfekt“.
Diese Geschichte von Ana zeigt, wie tief verwurzelte Gedankengewohnheiten uns nicht nur emotional, sondern auch körperlich erschöpfen können. Der ständige Druck, immer alles richtig zu machen, führt zu einem Zustand der Überforderung, in dem sich die Lebensenergie immer weiter abbaut.
Nur wenn wir diese Gewohnheiten erkennen und bewusst verändern, können wir zurück zu einem Zustand von Energie und Lebensfreude finden.
Energie folgt der Aufmerksamkeit. Wo du deine Gedanken hast, wird deine Energie fliessen.
5 Methoden, die dir sofort Energie geben
In diesem Abschnitten stelle ich dir fünf effektive Methoden vor, die du sofort anwenden kannst, um deine Lebensenergie nachhaltig zu steigern. Diese Methoden helfen dir, die Kontrolle über deine Energie zurückzugewinnen und dich zu einem vitaleren, lebendigeren Du zu entwickeln.
1. Bewegung und Embodiment
Bewegung ist die Lösung Nummer 1 zu mehr Energie, weil sie deinen Körper aktiviert und Stress abbaut. Das Konzept des Embodiment besagt, dass deine Körperhaltung und Bewegungen direkten Einfluss auf deine Emotionen haben.
Übung:
Stelle dich aufrecht hin, nimm eine kraftvolle Haltung ein, atme tief ein und aus, und schwinge deine Arme leicht mit. Mache das für 2 Minuten und spüre, wie sich dein Energielevel verändert.
Eine Power Pose besteht darin, eine offene, selbstbewusste Haltung einzunehmen – wie zum Beispiel das Stehen mit gespreizten Beinen, aufgerichtetem Rücken und erhobenen Armen, als würdest du einen Sieg feiern. Diese Haltung vermittelt dem Körper das Gefühl von Kontrolle, Stärke und Macht. Die Forschung zeigt, dass solche Posen die Spiegelneuronen aktivieren, die wiederum das Gefühl von Selbstbewusstsein und Vertrauen steigern können.
Wie wirkt die Power Pose auf die Energie?
Körperliche Veränderung: Wenn du dich in einer Power Pose befindest, kommt es zu einer Veränderung der Körpersprache, die nicht nur das Selbstbewusstsein steigert, sondern auch den Energielevel beeinflusst. Du fühlst dich direkt körperlich stärker und vitaler.
Hormonelle Reaktionen: Eine interessante Erkenntnis aus Cuddys Forschung ist, dass Power Posen den Spiegel der Stresshormone wie Cortisol senken und gleichzeitig das Niveau von Testosteron, dem Hormon, das mit Selbstbewusstsein und Stärke in Verbindung steht, erhöhen können. Dies hilft dir, dich weniger gestresst und mehr in Kontrolle zu fühlen.
Psychologische Effekte: Der Akt des körperlichen „Einnahmens von Raum“ kann das Gefühl der Autorität und des Wohlbefindens stärken. Du gibst deinem Gehirn durch deine Körpersprache die Nachricht, dass du bereit bist, Herausforderungen anzunehmen – was zu einer unmittelbaren Steigerung der Energie führt.
Beispiel aus der Praxis:
Nehmen wir Anna, eine Klientin, die häufig von Energielosigkeit und Selbstzweifeln geplagt wurde. Anna fühlte sich oft überfordert, vor allem in stressigen Meetings bei der Arbeit. Sie hatte Schwierigkeiten, ihre Gedanken zu sammeln und auf andere selbstbewusst zu wirken. Nachdem wir in einer Sitzung die Power Pose eingeführt haben, begann Anna, sich vor wichtigen Gesprächen in den „Siegerpose“ zu begeben – die Arme weit geöffnet, den Kopf erhoben und tief durchatmen. Schon nach kurzer Zeit bemerkte sie, dass sie sich klarer und selbstbewusster fühlte, die Nervosität wich und sie mit deutlich mehr Energie in Meetings ging. Diese kleine Veränderung in ihrer Körpersprache trug zu einer bemerkenswerten Steigerung ihrer täglichen Energie bei.
2. Herzkohärenztraining
Herzkohärenz ist die Synchronisation von Herzschlag und Atmung, was dein Nervensystem beruhigt und Energie freisetzt.
Übung:
Schliesse die Augen, lege eine Hand auf dein Herz und atme 5 Sekunden lang ein, dann 5 Sekunden lang aus. Konzentriere dich auf ein Gefühl von Dankbarkeit. Wiederhole das für 3-5 Minuten.
3. EFT (Emotional Freedom Technique)
EFT kombiniert Akupressur mit mentalem Fokus, um blockierte Energie freizusetzen.
Übung:
Klopfe mit zwei Fingern leicht auf den Punkt zwischen deinen Augenbrauen und sage: „Auch wenn ich mich gerade energielos fühle, entscheide ich mich dafür, meine Energie zurückzuholen.“ Wiederhole das an verschiedenen Punkten, wie den Schläfen und unter den Augen.
4. Atemübung
Gezielte Atmung kann dich in wenigen Minuten erfrischen und entspannen.
Übung:
Probiere die 4-7-8-Methode: Atme 4 Sekunden ein, halte den Atem 7 Sekunden lang an und atme 8 Sekunden lang aus. Mache das 4 Runden lang.
5. Tai Chi
Tai Chi ist eine traditionelle chinesische Bewegungsform, die deine Energieflüsse harmonisiert.
Übung:
Stehe aufrecht, verlagere dein Gewicht langsam von einem Bein aufs andere und bewege dabei deine Arme in sanften Kreisen. Atme ruhig und gleichmässig. Übe für 5-10 Minuten, um dich zu zentrieren.
Zusatzmethode: Ampelsystemmethode
Das Ampelsystem für die Lebensenergie ist eine einfache, aber wirkungsvolle Methode, um den eigenen Energiezustand jederzeit bewusst wahrzunehmen und gezielt zu steuern. Die Ampelmetapher unterteilt die Energie in drei Zustände: Rot, Gelb und Grün. Diese Farben repräsentieren jeweils den Füllstand deines "Energie-Akkus" und können dir dabei helfen, deine eigenen Bedürfnisse besser zu verstehen und zu erfüllen.
Hier eine detaillierte Erklärung:
1. Rot: Energie-Akku ganz leer
Wenn der Akku auf "Rot" steht, ist deine Energie fast vollständig aufgebraucht. Du fühlst dich ausgelaugt, erschöpft und vielleicht sogar überfordert. In diesem Zustand ist es wichtig, sofort Massnahmen zur Erholung zu ergreifen, um einem Burnout oder ernsthaften Erschöpfung vorzubeugen.
Im "Rot"-Zustand solltest du:
Eine Pause einlegen.
Entspannungstechniken wie Selbsthypnose, Atemübungen oder kurze Schlafphasen nutzen.
Deine sozialen Verpflichtungen auf das Notwendigste reduzieren und um Hilfe bitten, wenn nötig.
2. Gelb: Akku halbvoll
Der Zustand "Gelb" zeigt an, dass dein Akku zwar noch nicht leer ist, aber der Energiepegel schon signifikant gesenkt wurde. In dieser Phase bist du noch funktionstüchtig, aber du solltest achtsam sein und rechtzeitig Massnahmen ergreifen, um nicht in den "Rot"-Bereich zu rutschen. Du merkst vielleicht, dass deine Konzentration nachlässt oder deine Stimmung schwankt.
Plane kürzere Pausen und achte auf die Signale deines Körpers.
Überlege, ob du Aufgaben delegieren kannst.
Versuche, deine Aktivität zu reduzieren und kleine, entspannende Momente in deinen Tag zu integrieren (z.B. einen kurzen Spaziergang oder eine Atemübung).
3. Grün: Energie-Akku voll
Der "Grüne" Zustand ist das Ideal, in dem deine Energie gut aufgeladen ist. Du fühlst dich vital, ausgeglichen und bereit, die Herausforderungen des Alltags mit einem klaren Kopf und einer positiven Haltung zu meistern.
Du hast die nötige Energie, um produktiv zu sein und dennoch ausreichend auf dich selbst zu achten.
Achte darauf, deinen Akku regelmässig zu "laden", indem du für ausreichend Schlaf sorgst, regelmässig Pausen machst und Aktivitäten einbaust, die dir Freude bereiten.
Nicht der Stress, sondern die Reaktion darauf kostet uns die Energie.
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